In fünf Schritten zu Gewissheit bei Cloud-Entscheidungen

Tim Bull

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Immer mehr Unternehmen eignen sich intern breiteres Wissen über Cloud-Technologien an. Woher kommt dann die sinkende Gewissheit bei Cloud-Entscheidungen? Wir gehen auf die Hintergründe dieses Umstands ein und erläutern, wie Sie kontinuierlich rasche Entscheidungen im Hinblick auf IT treffen und so das Tagesgeschäft transformieren können. 

Die Entscheidung für einen Cloud Service ist wie die Wahl des Hemdes am Morgen

Sich für den richtigen Cloud Service zu entscheiden, ist wichtig – aber nicht ganz einfach. Am besten lässt sich das anhand einer Analogie erklären. Die Entscheidung für einen geeigneten Cloud Service ist aus folgenden Gründen mit der Wahl des passenden Hemdes vergleichbar: 

  • Die richtige Entscheidung will täglich neu getroffen werden.
    Das getragene Hemd von gestern riecht vielleicht nicht mehr ganz so frisch.
     
  • Man muss sich gute Angewohnheiten antrainieren, um die richtige Entscheidung treffen und entsprechend handeln zu können.
    Aufstehen, duschen, Hemd bügeln und los geht's!
     
  • Möglicherweise begeistert Ihre Wahl weniger Leute als erhofft.
    Trend oder Stil? Form oder Funktion?
     
  • Konsens hin oder her – es führt kein Weg an einer Entscheidung vorbei
    Wer ohne Hemd am Arbeitsplatz erscheint, muss mit verhängnisvollen Konsequenzen rechnen, und das selbst bei entspannten Arbeitgebern wie Rackspace Technology.
     
  • Die Entscheidung ist nicht mit der Wahl des Freundeskreises, des Fernsehers, des Kühlschranks oder eines herkömmlichen Servers vergleichbar.
    Wer seine Entscheidung gut durchdenkt, erfreut sich meist jahrelang an der guten Wahl.
     

Zwei führende Branchenanalysten haben letztes Jahr berichtet, dass die „Gewissheit bei der Wahl der Plattform“ – also das Wissen, wo Apps in den kommenden zwei Jahren aufbewahrt werden sollen – unter CIOs/CTOs über vier Jahre hinweg um 50 % gesunken ist. Angesichts der Tatsache, dass die Zahl der einsatzfähigen Konfigurationsmöglichkeiten von Plattformen im Vergleich zu vor vier Jahren um Hunderte Optionen gestiegen ist (öffentliche und private Clouds, VMs, Kubernetes, IaaS, PaaS, SaaS, usw.), erscheint dies zunächst widersprüchlich.

Zur Fülle an einsatzfähigen Plattformen kommt hinzu, dass wir bei Rackspace Technology in unserer Rolle als führender Anbieter von Cloud-Lösungen bei der Arbeit mit den verschiedensten Cloud-Kunden eine massiv gestiegene Erfahrung, Umgangssicherheit und Kompetenz im Hinblick auf das Thema Cloud beobachtet haben. Infolgedessen haben wir es inzwischen mit stärker interaktiven, komplexeren sowie differenzierteren Kundenbeziehungen zu tun.

 

Wie lässt sich also erklären, dass trotz einer größeren Zahl an Optionen und mehr Fachwissen die Gewissheit bei der Entscheidung für (Cloud)-Plattformen sinkt? 

Stellen Sie sich einmal vor, Sie essen in einem neuen Restaurant zu Mittag, haben aber nur wenig Zeit, die Speisekarte mit all ihren interessanten Angeboten zu studieren, bevor Sie sich entscheiden müssen. Die Gerichte klingen allesamt köstlich, doch Sie würden gerne Fragen zu den ungewöhnlichen Zutaten stellen. „Wonach schmeckt das?“ „Passt das überhaupt zusammen?“ Dieses Dilemma kommt sicherlich auch Ihnen bekannt vor.

Würde eine noch umfangreichere Speisekarte also Ihre Entscheidungsfindung beschleunigen? Wäre Ihnen geholfen, wenn die anderen Gäste an Ihrem Tisch sich über ihre Lieblingsgerichte austauschen würden? Möglicherweise ja, wahrscheinlich aber nicht.
 
Wenn uns die Entscheidung für ein Gericht schwerfällt, können wir uns die Wahl durch Kriterien erleichtern: Welche Nahrungsgruppen und wie viele Kalorien sollte ich zu mir nehmen? Was esse ich später, was esse ich morgen? Welches Gericht passt gut zu dem Dessert oder dem Wein, den ich schon kenne oder gerne probieren möchte?

Sinnvolle Kriterien sind das A und O für eine rasche und gelungene Entscheidung. Wer ziellos die Speisekarte liest und auf einen Geistesblitz hofft, ist schnell von der Fülle undurchschaubarer, mysteriöser Zutaten sowie deren rätselhafter Herkunft überfordert. Auf diese Weise kann man kaum entscheiden, worauf man Appetit hat oder was man essen sollte. Vielleicht bestellt man einfach ein Gericht, das man bereits vom letzten Abendessen im Restaurant kennt und findet es dann „in Ordnung“, hätte das Geld aber vielleicht lieber für etwas Spektakuläreres ausgegeben. Klingt das nach der Vorgehensweise Ihres Unternehmens bei der Wahl von Plattform-Diensten? 
 
Untersuchungen und Erfahrungswerte deuten darauf hin, dass viele Unternehmen zunächst keine klar umrissenen Unterschiede zwischen einzelnen Cloud-Plattformen erkennen. Wir als Technologieführer haben die Aufgabe, die Vorzüge neuer Technologiedienste herauszuarbeiten, ohne unbedingt genauestens mit der Technologie vertraut zu sein. Wir müssen die Standpunkte unserer erfahrenen Mitarbeiter sowie Expertenmeinungen berücksichtigen. Zudem sollten wir Branchentrends und die persönlichen Erfahrungen anderer Unternehmen im Auge behalten. Wichtig ist auch, Entscheidungen zu treffen, die nicht nur dem Unternehmen nutzen, sondern auch gegenüber Kollegen und Kunden vertretbar sind. 

IT-Führungskräfte stehen vor einer bisher unbekannten Herausforderung: Inzwischen sind so viele Optionen für Plattform-Technologien einem ständigem Wandel unterworfen, dass selbst eine Kenntnis der „Speisekarte“ oder der „Zutaten“ die Verantwortlichen nicht zur besten Entscheidung befähigt. 

Die bekannten Infokanäle (Vertrieb, Marketing, Mundpropaganda, einflussreiche Technologien, Machbarkeitsstudien, Whitepaper) und Input-Quellen bei der Entscheidungsfindung (Cloud Center of Excellence, sogenannte Technology Evangelists, Beschaffungsziele) gehen oft mit langfristigen Verpflichtungen einher, die sich später nur mit Mühe anpassen lassen. Zudem besteht das Risiko, dass unsere Entscheidungen in letzter Konsequenz nur ein isoliertes Feld von Anforderungen erfüllen. Hinzu kommt, dass Entscheidungen aufgrund der stetigen Weiterentwicklung der Cloud-Landschaft möglicherweise nach kurzer Zeit nicht mehr zu rechtfertigen sind, falls in der Zwischenzeit eine deutlich bessere Lösung auf dem Markt erschienen ist. Womöglich kommt es in diesem Fall 12 Monate später zu noch mehr Problemen, als man lösen kann.
 

Wie kann man bessere Cloud-Entscheidungen treffen?

Unsere Kunden, die mit der Cloud-Nutzung im Unternehmen Erfolge in einigen Bereichen erzielen, wissen dies bereits. Inspirierende Vorreiter auf dem Gebiet der Technologie-Plattformen haben einige tiefgreifende Veränderungen im Hinblick auf das Management von IT-Anforderungen und die Betriebsabläufe angestoßen, die eine effektive Entscheidungsfindung und erfolgreiche Monitoring-Prozesse begünstigen. Das befähigt sie, zeitnah angemessene IT-Entscheidungen für das Unternehmen zu fällen, und versetzt sie in die Lage, kontinuierliche Entschlüsse zu treffen und gleichzeitig das Tagesgeschäft zu transformieren. Wie funktioniert das Ganze? Diese Frage lässt sich kaum in einem einzigen Blog-Beitrag beantworten. Kurz gesagt beobachten wir jedoch folgende Phänomene gehäuft:

 

  1. Veraltete IT-Lösungen werden nicht einfach weiter betrieben. Stattdessen optimieren die zuständigen Mitarbeiter strikt sämtliche Dienste, die das Kerngeschäft betreffen, gewährleisten so eine einheitliche geschäftliche Performance und senken die Zahl der Eingriffe seitens der Geschäftsleitung. Auf diese Weise weitet das Unternehmen seinen Einfluss aus, verbessert den Cashflow und kann in Cloud-Ops investieren und sich weiterentwickeln. Dieses Unterfangen kann zur Herausforderung werden, da alte Systeme und Prozesse neu bewertet und schwierige Entscheidungen bezüglich veralteter IT-Komponenten getroffen werden müssen.
     
  2. Die betreffenden Unternehmen entwickeln starke Beziehungen zu ihren internen und externen Kundenstämmen und erfahren, welche Prioritäten einzelner Verbrauchergruppen für Anwendungen oder Datenplattformen wirklich berücksichtigt werden müssen. Das kann schwerfallen, wenn die Marktanforderungen des Unternehmens nicht zu den Veränderungen in Technologie, IT-Ops und IT-Zuständigkeitsbereich passen. Oftmals haben die besprochenen Themen wenig mit IT zu tun – meist ein Grund, warum IT-Führungskräfte diesen Bereich für sich als wenig attraktiv wahrnehmen.
     
  3. Erfolgreiche Unternehmen arbeiten nicht nur funktionale Anforderungen, sondern auch die oftmals übersehenen empirischen und nicht-funktionalen (Non-Functional Requirements, NFRs) oder die Serviceanforderungen heraus. Diese werden anschließend fortlaufend mithilfe einer Plattform für Servicekatalog-Überprüfungsprozesse neu validiert. Dieser aktuell gehaltenen Übergruppe aus nicht-funktionalen Anforderungen sollte explizite oder implizite Priorität eingeräumt werden, weil darauf die eigentliche Krux folgt: nämlich die Entscheidung, welche Lieferungen Priorität haben, und möglicherweise Kompromisse unter den Stakeholdern.
     
  4. Entscheidungen werden für einen Zeitraum von 3 bis 6 Monaten auf Grundlage der Prioritäten der Plattform-Nutzer, des Budgets und des Vorstands gefällt. In den Ohren einiger IT-Führungskräfte in Unternehmen mag das sehr kurzfristig klingen, doch eine effiziente Governance, die den Betrieb in einem solchen Rhythmus ermöglicht, ist von elementarer Bedeutung. Jedes Unternehmen hat auf Führungsebene individuell gewichtete Prioritäten, die jederzeit beachtet werden müssen – seien das nun Bestrebungen, Kosten einzusparen, Compliance/Genehmigungen zu erzielen, die Sicherheit zu verbessern oder die Zeit bis zur Bereitstellung zu optimieren. Diese Prioritäten können sich rasch ändern: Aufgrund des Wandels von Prioritäten sind zahlreiche Unternehmen zu jeweils unterschiedlichen Zeitpunkten auf unterschiedliche Plattformen mit ganz eigenen Funktionen angewiesen. Schließlich herrscht auch innerhalb der Belegschaft äußerst selten Einigkeit darüber, was in einem gegebenen Quartal oder Halbjahr benötigt wird und was nicht.
     
  5. Die betreffenden Unternehmen wandeln Entscheidungen umgehend in Pläne zur Schaffung von echtem Mehrwert um, bereiten Führungskräfte und Angestellte auf ein gewisses Maß an Wandel und auch Misserfolge vor und leiten alles in die Wege, um den Fortschritt der Mehrwertschaffung messen zu können. Dann beobachten sie nur einige wenige KPIs mit Argusaugen (täglich oder wöchentlich), um im nächsten oder übernächsten Monat mit der nächsten wichtigen Entscheidung anzuknüpfen. Dieser Vorgang wird dann endlos wiederholt.

 

Doch wer investiert tatsächlich so viel Aufwand in die Verwaltung diverser Unternehmensplattformen? Mal ganz ehrlich gesagt, sind das nur die Wenigsten. Die meisten Plattformen werden einmal eingeführt und dann jahrelang unverändert beibehalten, was für Unternehmen entweder zum Vor- oder Nachteil werden kann. Schwierig wird es, wenn Angestellte, die nur während der Kernarbeitszeiten verfügbar sind, die IT-Systeme betreiben. Umso wichtiger ist es dann, dass Sie selbst Zeit, Energie und Geld in eine „Cloud First“-Strategie investieren. Wir beobachten immer wieder, wie gut durchdachte Cloud-Programme zum Stillstand kommen – und das nur, weil den internen Fachexperten und Führungskräften die Zeit zur Ausführung fehlt. Leichter gesagt als getan, doch wer sich Zeit nimmt, ein Cloud-Governance-Programm zu etablieren, geht den ersten Schritt auf dem Weg zur wahren Führungskraft in Sachen Cloud-Plattformen. Ich bin beeindruckt davon, wie diese Unternehmen ihre Erfahrungen und ihr Sachwissen einsetzen und nie davor zurückschrecken, Prozesse zu überdenken und ihre Teams und Systeme neu aufzustellen. Diese Teams treiben Cloud-basierte IT-Prozesse in großem Maß voran, obwohl sie sich manchmal nicht einmal über die zugrunde liegende Technologie austauschen.

Man beachte, dass wir bisher noch nicht einmal AWS, Azure, GCP, Kubernetes, VMware oder sonstige Systeme und Plattformen erwähnt haben. Trotz allem sind wir alle in der IT-Branche tätig und können es oft kaum erwarten, Dinge zu „lösen“, also Technologie-Serviceoptionen vorzuschlagen, die sich kaufen, verkaufen oder neu konfigurieren lassen. Sobald Sie die oben beschriebenen Schritte abgeschlossen haben, kann die Diskussion beginnen. Wir sind sicher, dass sich viele begeisterte Interessierte finden und dass die zusätzliche Sicherheit, zum richtigen Zeitpunkt Ihr Unternehmen materiell stärken zu können, den Prozess vereinfachen wird.

Wir haben festgestellt, dass Kunden, die sich mit den Punkten 1 bis 5 befassen, bevor sie sich für eine Technologie oder eine Dienstleistung entscheiden, ein besseres Gespür für die Wahl des geeigneten Cloud Service entwickeln. Sie errichten zunächst ein stabiles Grundgerüst der Cloud-Governance und widmen sich dann dem großen Themenkatalog aus technischer Architektur, Engineering und Produktvergleichen. In diesem Szenario lernen Verantwortliche, gute Entscheidungen schneller und mit mehr Regelmäßigkeit zu treffen. Zudem übernehmen sie mehr Verantwortung gegenüber ihrem Unternehmen und ihren Kunden, als sie es täten, wenn zunächst ein hyperskalierbares Produkt, eine Virtualisierungsschicht oder ein orchestriertes, in Containern organisiertes Mesh zur Diskussion stünde. Cloud-Ops können sich schnell ändern. Deshalb müssen fundierte Erkenntnisse, Einigungen und Teamarbeit die Grundlage für kurze Reaktionszeiten auf diese Veränderungen bilden. Wer einen dieser Punkte missachtet, läuft Gefahr, sich einfach der Meinung des lautesten oder provokantesten Gesprächsteilnehmers anzuschließen.

Auf dem Weg zu den dargestellten Zielen warten viele Herausforderungen – besonders, wenn man allein unterwegs ist. Doch wer eine bewährte Herangehensweise befolgt, kann es schaffen, zum Vorreiter in puncto Cloud-Plattformen zu werden. Unsere Erfahrungen zeigen, dass dabei heutzutage die Zahl Ihrer hyperskalierbaren Public Clouds, die Zahl Ihrer Techniker und der Automatisierungsgrad Ihrer DevOps-Prozesse eine untergeordnete Rolle spielen.

Wir bei Rackspace Technology sind unseren Kunden oft bei der Erweiterung ihres betrieblichen Dienstleistungsmodells für die Cloud und ihres Plattform-Servicekatalogs behilflich. Auch unterstützen wir Unternehmen bei der Optimierung der Kriterien für die Entscheidungsfindung, bevor wir spezifische Anwendungsdienste oder Cloud Services – das Herzstück unseres Unternehmens – bereitstellen. In dieser frühen Phase der Zusammenarbeit bedingen sich der Erfolg des Kunden und der Erfolg von Rackspace Technology gegenseitig: Wenn Sie keine geeignete Wahl treffen, bleiben auch wir als Anbieter erfolglos. Die Existenz der Cloud als irrelevant zu betrachten, ist ein zu passiver Ansatz in einer Arbeitsbeziehung wie dieser: Wir helfen Ihnen, das Steuer in die Hand zu nehmen und den besten Weg für Ihr Unternehmen einzuschlagen. Unser Unternehmen und unsere Dienstleistungen sollen die Entscheidungen, die Sie treffen müssen, bestärken und wir helfen Ihnen Monat für Monat, diese Schritte zu gehen. Der für Sie zuständige Customer Success Manager hilft Ihnen dabei. Welcher Ihrer anderen Partner bietet einen solchen Service? Sie möchten eine mögliche Zusammenarbeit genauer besprechen? Dann melden Sie sich gerne bei uns und wir beraten Sie individuell zu Ihren Unternehmenszielen.
 

Mit unseren Experten an Ihrer Seite treffen Sie selbstbewusst wichtige Entscheidungen.