Highlights der Google Cloud Next '23 – KI und darüber hinaus

by Sriram Rajan, Senior Principal Architect, and Zlatan Brkic, Product Manager IV, Rackspace Technology

Human and technology

 

Google Cloud Next ist eine der meisterwarteten Cloud Computing-Veranstaltungen des Jahres – und auch dieses Jahr enttäuschte die Veranstaltung nicht. Wie nicht anders zu erwarten, standen die Themen KI, maschinelles Lernen und generative KI im Mittelpunkt. Google kündigte mehrere neue Funktionen und Fähigkeiten an, mit denen Unternehmen aller Größenordnungen die Vorteile dieser Spitzentechnologien für sich nutzen können.

Hier sehen wir uns die Highlights der diesjährigen Veranstaltung an. Doch bevor wir Ihnen die Veranstaltung aus menschlicher Sicht näher bringen, haben wir passend zum diesjährigen KI-Thema ein kleines generatives KI-Experiment durchgeführt. Dabei baten wir drei Plattformen für generative KI, eine Liste mit den Veranstaltungshöhepunkten für diesen Blogpost zu erstellen. Schauen wir uns die Ergebnisse doch einmal an – gefolgt von der menschlichen Sichtweise. 

ChatGPT 3.5-Test – unzureichender Inhaltszugriff

ChatGPT 3.5 lieferte nicht viele Inhalte, da die Anwendung keine vor September 2021 datierten Inhalte enthält. Folgende Ergebnisse haben wir erhalten:

ChatGPT 3.5 test

 

Microsoft Bing Chat-Test – minimalistischer Inhaltsgenerator

Microsoft Bing Chat schnitt besser ab als ChatGPT 3.5 und lieferte einige relevante Informationen. Folgende Ergebnisse haben wir erhalten:

Microsoft Bing Chat test

 

Google Bard-Test – der eindeutige Gewinner in Sachen generativer KI

Bard von Google schnitt in diesem einfach gehaltenen Experiment zur generativen KI am besten ab. Folgende Ergebnisse haben wir erhalten:

Google’s Bard test

 

Doch nun zu den Highlights der Veranstaltung aus menschlicher Sicht

Vielleicht waren unsere Vorgaben nicht ganz optimal, aber wir glauben, dass Menschen die Highlights der Veranstaltung doch noch etwas besser vermitteln können. Los geht's.

Unsere ersten zwei Favoriten betreffen KI/ML – Vertex AI und Duet AI. Diese Technologien nehmen für Unternehmen aller Größenordnungen immer mehr an Bedeutung zu, und Google baut den Funktionsumfang aus, damit Unternehmen die Vorteile dieser Technologien nutzen können.

Vertex AI: Hierbei handelt es sich um die integrierte Plattform von Google für die Erstellung, Schulung und Bereitstellung von Machine Learning-Modellen.

Diese Funktionen von Vertex AI haben uns am meisten begeistert:

  • Die Funktionen Enterprise Search und Conversational AI im Generative AI App Builder heißen jetzt Vertex AI Search und Conversation. Sie sind allgemein verfügbar und können für die Erstellung personalisierter und überzeugender generativer Anwendungen mithilfe von Vertex AI verwendet werden.
  • Google erweitert Vertex AI um Llama von Meta und Falcon von TII und ist damit der erste Cloud-Anbieter, der sowohl First-Party-, Open-Source- als auch Drittanbieter-Modelle unterstützt. Die APIs dieser Modelle werden über Model Garden auf Vertex AI zugänglich sein.
  • Google kündigte außerdem Digital Watermarking auf Vertex AI an, eine Funktion, die sich auf SynthID von Google DeepMind stützt und das Wasserzeichen direkt in das Bild von Pixeln einbettet, so dass es für das menschliche Auge unsichtbar und schwer zu manipulieren ist.
  • Auch wenn es sich nicht um ein konkretes Feature handelt, ist Google Cloud eine interessante Partnerschaft mit DocuSign eingegangen, um in einem Pilotprojekt herauszufinden, wie Vertex AI bei der Erstellung von intelligenten Vertragsassistenten eingesetzt werden kann.
     

Duet AI: Diese KI-gestützte Kollaborationsanwendung, die auf der Google I/O vorgestellt wurde, ist jetzt in der Vorabversion verfügbar. Es ist wirklich interessant und wird an verschiedenen Stellen bereits eingesetzt, darunter bei Google Workspaces für die Erstellung von Inhalten, bei der Sicherheitsanalyse in Security Command Centre (SCC) und Mandiant sowie bei der Integration in Big Query für eine vereinfachte Abfragesprache.

Außerdem nennenswert in Bezug auf Duet AI:

  • Duet AI ist jetzt Teil von Google Workspace und kann kostenlos getestet werden. Es ist in Google Meet integriert und bietet einige interessante Funktionen, wie z. B. Zusammenfassungen und Kurzberichte von Meetings. Dies dürfte diejenigen freuen, die nicht gerne an zu vielen Meetings teilnehmen. Sie können nämlich über einen virtuellen Bot, der für Sie Notizen macht, an Meetings teilnehmen.
  • Duet AI bietet über den gesamten Lebenszyklus der Softwareentwicklung hinweg Unterstützung. Dabei soll der Kontextwechsel minimiert werden, damit die Entwickler produktiver arbeiten können. Zusätzlich zur Code-Vervollständigung und Code-Generierung kann es beim Code-Refactoring und bei der Erstellung von APIs mithilfe einfacher Eingabeaufforderungen in natürlicher Sprache unterstützen und ist als Gegenspieler zu Microsoft® CoPilot konzipiert.
  • Anwendungs- und Infrastrukturprozesse, die oft in der Dokumentation nach Konfigurationsanweisungen suchen, können direkt in der Google Cloud Console über eine Reihe von Diensten in natürlicher Sprache mit Duet AI chatten, um Anleitungen zur Infrastrukturkonfiguration, Best Practices für die Bereitstellung und fachkundige Empfehlungen zur Kosten- und Leistungsoptimierung abzurufen.
  • Duet AI kommt auch in BigQuery zum Einsatz. Das ist besonders praktisch für Benutzer, die Probleme mit ihren SQL-Abfragen haben. Es bietet kontextbezogene Unterstützung beim Verfassen von SQL-Abfragen und Python-Code. Es kann komplette Funktionen und Codeblöcke generieren, automatisch Code-Vervollständigungen vorschlagen und SQL-Anweisungen in natürlicher Sprache erklären. Außerdem kann es auf der Grundlage von Schemata und Metadaten Empfehlungen aussprechen. Nicht schlecht, würde ich sagen!

Jenseits von KI

Neben den Updates für seine KI-Anwendungen präsentierte Google auch viele weitere allgemeine Neuigkeiten, darunter seine Compute Engine, Daten und Datenbanken sowie Netzwerke und Sicherheit. Die folgenden Beispiele haben uns aufhorchen lassen.

Compute Engine: In diesem Bereich gab es einige interessante Updates, unter anderem:

  • Allgemeine Verfügbarkeit von virtuellen A3-Maschinen ab September 2023. A3 VMs arbeiten mit Nvidia H100 GPUs und sind speziell für die Schulung und Bereitstellung anspruchsvoller großer Sprachmodelle konzipiert.
  • Die universell einsetzbare Compute Engine-Familie erhielt ein umfangreiches Update. Es umfasst eine Compute Engine-Instanz der dritten Generation, einen Next-Generation Hyperdisk-Block-Storage, größere VMware Engine-Knoten und vieles mehr.
  • Dank des neuen SLA zur GCE-Verfügbarkeit von 99,95 % für speicheroptimierte VMs ist es der leistungsstärkste Hyperscaler.
  • Future Reservations, jetzt in der Vorabversion verfügbar, ist eine neue Funktion der Compute Engine, mit der Benutzer Rechenkapazität bis zu einem Jahr im Voraus reservieren können.
  • GKE ist jetzt auch als Unternehmensversion erhältlich und verfügt über die neue Multi-Cluster-Funktion Fleets, mit der Plattformingenieure ähnliche Workloads ganz einfach in speziellen Clustern gruppieren, benutzerdefinierte Konfigurationen für einzelne Flotten anwenden und die Cluster-Verwaltung sogar an andere Teams delegieren können.

Daten und Datenbanken: Ohne Daten lässt sich die Leistungsfähigkeit von KI und maschinellem Lernen (KI/ML) nicht ausschöpfen. Auf diesem Gebiet gab es nicht allzu viele bedeutende Neuheiten, wobei unserer Meinung nach zwei große und eine kleine Neuerscheinung hervorzuheben sind. 

  • Wenn Sie in Cloud Bigtable investiert haben und ein interregionales Backup benötigen, können Sie jetzt eine Kopie erstellen und diese in jedem Projekt oder jeder Region speichern, in der Sie eine Bigtable-Instanz haben, und Ihre Backups bis zu 90 Tage lang aufbewahren.

Netzwerk und Sicherheit: Security Engineers sind möglicherweise etwas verärgert darüber, dass das Thema Sicherheit immer zuletzt erwähnt wird. Wir möchten uns dafür entschuldigen, wissen aber auch, dass wir uns inzwischen daran gewöhnt haben. Dies waren unserer Meinung nach die wichtigsten Informationen zum Thema Sicherheit auf der Veranstaltung:

  • Die von Palo Alto betriebene und als Vorabversion erhältliche Cloud Firewall Plus-Stufe bietet GCP-native Firewalls mit Funktionen zur Abwehr von Angriffen. Sie beruht auf dem aktuellen Cloud IDS-Produkt, das nur die Angriffsabwehr bietet.
  • Kurz gesagt: Duet KI hat die Sicherheitslandschaft erobert, einschließlich dieser Funktionen, die sich alle in der Vorabversion befinden:
    • Mandiant Threat Intelligence: Unterstützt die Aufdeckung der häufigsten Taktiken, Techniken und Verfahren (Tactics, Techniques and Procedures, TTPs), die von Bedrohungsakteuren gegen Unternehmen eingesetzt werden, indem es Threat Intelligence an vorderster Front zusammenfasst.
    • Chronicle Security Operations: Unterstützt die Erkennung, Untersuchung und Abwehr von Cybergefahren durch die Vereinfachung der Suche, der komplexen Datenanalyse und der technischen Erkennung von Gefahren.
    • Security Command Center: Bietet eine nahezu sofortige Analyse von Sicherheitsbefunden und möglichen Angriffswegen.
  • Das agentenlose Schwachstellen-Scanning von Tenable wurde in das Security Command Center integriert, um Schwachstellen in Betriebssystemen, Software und Netzwerken auf Compute Engine VMs zu erkennen.
  • Der interne Application Load Balancer unterstützt jetzt den globalen Zugriff, was einen Gewinn für private Nutzer darstellt. Dadurch können private Kunden nun aus jeder Google Cloud-Region auf interne Load Balancer zugreifen, die sich in anderen Google Cloud-Regionen befinden.
  • Cloud Application Load Balancer unterstützt jetzt die projektübergreifende Referenzierung von Services. Wenn Sie schon einmal mehrere Projektimplementierungen verwaltet und versucht haben, den Cloud Application Load Balancer in einem Google Cloud-Projekt mit einer Cloud-Funktion in einem anderen Projekt zu verwenden, wird Ihnen diese neue Funktion gefallen.

Damit ist unser Rückblick auf die Google Cloud Next '23 abgeschlossen. Wir hoffen, dass Ihnen unsere von Menschenhand erstellte Version in dieser rasch voranschreitenden KI-Welt gefallen hat. In Zukunft werden sich KI-Tools, die auf Eingabeaufforderungen basieren, letztlich zu schnelleren und einfacheren Lösungen weiterentwickeln, mit denen moderne Unternehmen eine breite Palette von Problemstellungen lösen und Engpässe beseitigen können.

Auch wenn Google Cloud in die Bereitstellung dieser Technologien für Kunden investiert hat, muss generative KI sowohl strategisch als auch taktisch angegangen werden in Bezug auf die Datenplattform, den Datenlebenszyklus, Ethik, Sicherheit und andere Faktoren. Rackspace Technology® kann die Workloads Ihres Unternehmens bewerten und die besten Lösungen für generative KI und Google Cloud für Ihre spezifischen Bedürfnisse empfehlen.

Mal sehen, was uns die Welt der KI nächstes Jahr auf der Google Cloud Next '24 vom 9. bis 11. April in Las Vegas, NV, zu bieten haben wird.

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