Erstellen Sie eine einzige SaaS-Plattform und Sie haben alles abgedeckt – sowohl Single- als auch Multi-Tenant-SaaS-Bereitstellungen
Lee James
Wenn Sie an Software-as-a-Service (SaaS) denken, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Ihnen das Konzept „Multi-Tenant“ in den Sinn kommt. Und das ist auch nicht verwunderlich, denn bei vielen der beliebten SaaS-Apps – insbesondere bei denjenigen, die sich an KMUs oder mittelständische Unternehmen richten – handelt es sich um Multi-Tenant-Umgebungen.
Multi-Tenant-SaaS ermöglicht Kosteneinsparungen und Benutzerfreundlichkeit – Aspekte, auf die Kunden besonders viel Wert legen.
Multi-Tenant-Umgebungen sind jedoch nicht unbedingt immer die beste Lösung für die Anforderungen aller Kunden. Einige Kunden setzen nämlich auf Kontrolle, Sicherheit und individuelle Anpassung, was nur durch Single-Tenant-Bereitstellungen möglich ist.
Aus diesem Grund verfolgen viele Softwareanbieter einen vielschichtigen Ansatz. Sie stellen Ihre Software sowohl auf Multi-Tenant- als auch auf Single-Tenant-Systemarchitekturen bereit. Dadurch können Kunden ihrem Verbrauch entsprechend bezahlen – ein Vorteil von SaaS. Sie haben aber auch die Möglichkeit, individuell über Kosteneinsparungen und die notwendige Kontrolle zu entscheiden.
Wie genau kann man sich das alles nur vorstellen und wie kann Ihr Unternehmen davon profitieren? Sehen wir uns zum Beantworten dieser Frage zunächst an, was genau die Begriffe „Multi-Tenant“ und „Single-Tenant“ im Zusammenhang mit SaaS-Systemarchitekturen bedeuten.
Definition von Multi-Tenant- und Single-Tenant-SaaS-Systemarchitekturen
Multi-Tenant
Bei einer Multi-Tenant-Systemarchitektur nutzen zahlreiche Kunden gleichzeitig die Instanz einer SaaS-Anwendung. Die Daten von einzelnen Kunden sind isoliert und dementsprechend geschützt, die Infrastruktur selbst wird jedoch von allen Kunden gemeinsam genutzt.
Multi-Tenant-SaaS bietet Kunden höhere Kosteneinsparungen sowie mehr Benutzerfreundlichkeit. Jedoch haben Kunden keine Kontrolle über Aspekte wie Updates, Backup und Wiederherstellung. Außerdem ist eine individuelle Anpassung nur begrenzt möglich. Da bei Multi-Tenant-SaaS mehrere Zugangspunkte vorhanden sind, führt dies darüber hinaus zu Sicherheitsrisiken.
Single-Tenant
Bei einer Single-Tenant-Systemarchitektur erhält jeder Kunde seine eigene Instanz der SaaS-Anwendung. Software und Daten werden auf einer Infrastruktur betrieben, die einem Kunden allein zugewiesen ist. Dabei werden keine Backend- oder Datenbank-Ressourcen geteilt.
Mit Single-Tenant-SaaS haben Kunden mehr Sicherheit sowie die Freiheit, die Lösung für sich individuell zu konfigurieren. Das bedeutet aber auch höhere Kosten und zusätzliche Verantwortung.
Beispiel für die Bereitstellung von Multi- und Single-Tenant-SaaS
Nehmen wir an, Sie sind ein unabhängiger Softwareanbieter (Independent Software Vendor, ISV). Sie erstellen und verkaufen Software. Im Rahmen Ihres laufenden Lizenzmodells können Benutzer verschiedene Versionen Ihrer Software betreiben, während Sie alle diese Versionen unterstützen müssen. Das kostet Sie jede Menge Ressourcen. Um dieses Problem zu lösen, möchten Sie Ihre Software in die Cloud migrieren und daraus ein SaaS-Angebot machen. So können alle Kunden dieselbe Version Ihrer Software nutzen.
Sie erstellen also Ihre SaaS-Lösung, stellen sowohl eine Multi-Tenant- also auch eine Single-Tenant-Systemarchitektur bereit und bieten Ihren Service in Form von Abonnements an. Was bedeutet das für Ihre Kunden? Neben den bereits erwähnten Vor- und Nachteilen von Multi-Tenant- und Single-Tenant-Umgebungen kommt es für Kunden zu Veränderungen im Zusammenhang mit Updates, Konfigurationen und Schulungen. Hier ein Beispiel, wie man sich das vorstellen kann:
Updates
- Multi-Tenant: Updates werden vierteljährlich automatisch vorgenommen. Kunden müssen sich dabei um nichts kümmern. Aber: Kunden haben auch keinen Einfluss darauf, wann und ob ein Update durchgeführt werden soll.
- Single-Tenant: Updates werden alle sechs Monate bereitgestellt. Kunden können Updates jedoch bis zu zwölf Monate nach hinten verschieben. So können sie Updates für einen Zeitpunkt einplanen, der ihnen am besten passt, um zum Beispiel Überschneidungen mit wichtigen Ereignissen zu vermeiden.
Konfigurationen
- Multi-Tenant: Hierbei handelt es sich um eine vorkonfigurierte Lösung. Kunden können jedoch kleinere Optimierungen vornehmen, um die Lösung besser auf Ihre Unternehmensanforderungen abzustimmen.
- Single-Tenant: Diese Lösung verfügt über konfigurierbare Module sowie vorkonfigurierte Vorlagen. Kunden können zwar den Code nicht modifizieren, haben jedoch die Möglichkeit, beträchtliche Neukonfigurierungen vorzunehmen.
Schulung
- Multi-Tenant: Da die Konfigurationen für alle Kunden gleich sind, können Endbenutzer von bereitgestellten Schulungs- und Support-Ressourcen profitieren.
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Single-Tenant: Kunden müssen ihre eigenen Schulungs- und Support-Ressourcen bereitstellen, da ihre Lösung ganz individuell für sie erstellt wurde.
Bei diesem Modell nutzen alle Ihre Kunden dieselbe Basisversion der Software und sie erhalten die Implementierung, die ihren Bedürfnissen am besten entspricht. So können Sie Ihre operativen Abläufe effizienter gestalten, Ihren Kunden rasch das Gewünschte bieten und schließlich das Kundenerlebnis verbessern.
Eine echte Erfolgsgeschichte
Alemba, ein Softwareanbieter für IT-Service-Management (ITSM) für Unternehmen, ist von seiner traditionellen On-Premise-Lösung auf eine SaaS-Plattform umgestiegen. Über diese Plattform können alle Kunden auf der ganzen Welt unterstützt werden – von KMUs über Großunternehmen bis hin zu Anbietern von Bildungs- Gesundheits- und Finanzdienstleistungen sowie staatlichen Einrichtungen.
Im Rahmen der Zusammenarbeit mit Rackspace hat Alemba eine Infrastruktur entwickelt, über die ITSM-Vorlagen für kleinere Unternehmen (bereitgestellt als Multi-Tenant-SaaS) angeboten werden können. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit, ganz flexibel individuellere Dienste für größere Unternehmen bereitzustellen (bereitgestellt als Single-Tenant-SaaS).
„Jetzt können wir Kunden jeder Größe ein klar definiertes, universelles Angebot präsentieren. Und wir können ihren Anforderungen in einer Weise gerecht werden, die für unser eigenes Unternehmen skalierbar und nachhaltig ist,“ so Simon Nugent, CEO von Alemba.
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